Regiment Huzarów nr 4

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Am 19. Dezember 1740 erhielt Generalmajor v. Geßler, Kommandeur des Regiments zu Pferde 4, in Rügenwalde den Auftrag, in Polen leichte Eskadrons anzuwerben, sechs zu je 150 Gemeinen. Die Aufstellung leitete Oberstleutnant Georg Christoph v. Natzmer aus dem Regiment. Wie die polnischen Husaren des 17. Jahrhunderts führten die aus Masowien stammenden Reiter —"Walachen" oder "Tataren" genannt — lange Lanzen, wie später die Ulanen, bei den ungarischen Husaren aber unbekannt. Ende März standen in Landsberg/Warthe die ersten drei Eskadrons mit 400 Mann, zu denen bis Ende April der Rest trat. Ende Mai waren Aufstellung und Ausrüstung abgeschlossen. Mit dem 23. Juli verlieh der König das Regiment, noch in polnischen Husaren-Uniformen, als "Regiment Hulanen" Oberst v. Natzmer als Chef. Als seine Umkleidung in preußische Uniformen anstand, genehmigte der König am 29. März 1743, daß zwei Offiziere "die jetzige Hulahnen-Mundierung zur Ersparung der Kosten sich nicht sollen machen lassen und warten, bis das Regiment anfangen wird, die neue Mundierung zu tragen", die es zum ‘Weißen Regiment‘ machte. Der Ersatz kam von den Kür.Rgt. 1 und 8 sowie vom Drag.Rgt. 2, ab 1798 vom Kür.Rgt. 4. Seine Garnisonen waren 1743 Militsch und Festenberg, dann bis 1778 dazu Trebnitz, Oels, Wartenberg, Stroppen, Juliusburg, Prausnitz, Brallen und Medzibor, ab 1779 dieselben mit Auras dazu, 1783 bis 1795 dieselben ohne Auras, Brallen und Stroppen. 1796 bis 1803 lag es in Kempen, Ostrowo, Krzepicze, Wieruschau, Zorek, Grabowa, Boleslawice, Dzialoszin, Wielun, Pilicze im posenschen Grenzgebiet, 1804 bis 1806 in Namslau, Kemp en, Ostrowo, Rosenberg, Wielun ‚ Wieruschau, Boleslawice, Dzialoszin, Siewierz, Radomsk zur Hälfte in Schlesien.
Seine Sollstärke betrug 1743 36 Offiziere, 80 Unteroffiziere, 30 Trompeter, Fahnenschmiede, Feldschers, 1.020 Husaren ohne den sechsköpfigen Regiments-Unterstab. Nach Verstärkung um 135 Köpfe Anfang 1757 zählte es 41 Offiziere, 90 Unteroffiziere, 30 Trompeter, Fahnenschmiede, Feldschers, 1.140 Gemeine. 1758 war es infolge Verstärkung um 170 Soldaten ab 1. Juli — nach dem Hus.Rgt. 2 —mit 41 Offizieren, 100 Unteroffizieren, zehn Trompetern, 1.300 Gemeinen das zweitstärkste Regiment.
1806 kämpfte es in der Hauptarmee bei Jena und Zehdenick. Das Regiment erreichte mit 407 Pferden Ostpreußen und bildete die 1. Husaren-Brigade Zietens, 1808 das 1. Schlesische Husaren-Regiment, zu dem alle Gedienten kamen, später Hus.Rgt. 4, dessen Tradition der König nicht anerkannte.